Zwangsarbeit und Vernichtung im besetzten Griechenland
- szabo60
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Mehrere hundert jüdische Zwangsarbeiter aus Thessaloniki mussten 1943 an der Bahnstation Karya im von den Deutschen besetzten Griechenland einen Felsen für ein Ausweichgleis abtragen. Nach Fertigstellung der Bahnanlage wurden die meisten Verschleppten in Auschwitz ermordet. Eine neue Wanderausstellung beleuchtet diesen Teil der deutschen Besatzung in Griechenland und des Holocausts. Sie wird seit 30. Oktober bei uns im Leipziger Ariowitsch-Haus gezeigt.
Die multimediale und partizipative Ausstellung ist das Ergebnis eines griechisch-deutschen Bildungsprojekts. Der Tatort Karya wurde erst im Jahr 2002 durch die Entdeckung eines einzigartigen Bildbestands des griechischen Sammlers und Privatforschers Andreas Assael bekannt.

Die Fotografien bilden das Herzstück der dreisprachigen Ausstellung (Deutsch, Englisch, Griechisch) und eröffnen neue Perspektiven auf die Verflechtungen von Zwangsarbeit und Holocaust in Griechenland und Europa. Für Leipzig – eine Stadt mit lebendiger jüdischer Geschichte und engagierter Erinnerungsarbeit – besitzt diese Ausstellung besondere Bedeutung. Sie stärkt die Städtepartnerschaft mit Thessaloniki und schafft neue Räume für den deutsch-griechischen Dialog über Erinnerung und Verantwortung.
Die Ausstellung wird bis 11. Dezember Montag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr gezeigt. Der Eintritt ist frei. Am 4. Dezember 17 Uhr führt die Kuratorin Iris Hax Interessenten durch die Schau.
Zu der Ausstellung gibt es auch eine sehenswerte Internetseite, unter anderem mit einem Graphic Novel.
Gefördert wird das Bildungs- und Ausstellungsprojekt „Tödliche Zwangsarbeit in Karya. Deutsche Besatzung und Holocaust in Griechenland“ im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen.

