
„Sich mit Menschen jüdischen Glaubens einmal direkt austauschen zu können, war hochinteressant“, sagt Oberstleutnant Wolfgang Färber von der Unteroffiziersschule des Heeres der Bundeswehr in Delitzsch, der vergangene Woche mit seinen Ausbilder*innen bei uns zu Gast war, um an einem Antisemitismus-Workshop teilzunehmen. Nach einem koscheren Mittagessen gab es für die Truppe dann noch eine kleine Stadtteilführung durch die jüdische Geschichte Leipzigs und einen Besuch in der Brodyer Synagoge. Anlass des Besuchs war der „Tag der Werte“, der vor drei Jahren von der Bundeswehr zur Weiterbildung eingeführt wurde, und an dem sich die Soldat*innen einmal bewusst fragen sollten: Warum dienen wir? „Während in den ersten beiden Jahren vor allem die Geschichte unserer Demokratie im Mittelpunkt stand, wir uns unter anderem mit der Weimarer Republik und dem Aufstand der Matrosen in Kiel 1918 beschäftigt hatten, wollten wir diesmal etwas mit einem aktuellen Bezug machen, und uns mit dem Thema Antisemitismus auseinandersetzen“, sagt Oberstleutnant Wolfgang Färber. Man könne sich zwar auch über Medien darüber informieren. „Aber, das im Dialog tun zu können, ist einfach lehrreicher und macht auch mehr Spaß. Der Tag hätte gern länger gehen dürfen.“

